Nach einem ausgiebigen Frühstück stehen wir neben unseren bepackten Rädern, startklar für die erste Etappe von München nach Saalfeld. Als wir uns in die Sattel schwingen, setzt der Regen ein und zwingt uns nach nur 400m zu unserer ersten Pause.
Als es nur noch leicht nieselt, setzen wir unsere Fahrt fort und verlassen die bayrische Hauptstadt Richtung Süden. In Straßlach verlassen wir die viel befahrene Hauptstraße und biegen recht zum Isarwerkkanal ab, den wir bis nach Dürnstein folgen. An der Isar entlang, erreichen wir Wolfratshausen und nach 35km asphaltierten Wegen wagen wir nun den Sprung auf unbefestigten Untergrund. Durch bewaldetes Gebiet kämpfen wir uns den ersten nennenswerten Anstieg auf schottriger Piste hinauf und werden mit einem tollen Ausblick ins Isartal belohnt. Die Regenjacken können wir jetzt auch ausziehen, da sich sogar ab und zu die Sonne blicken lässt. An Almen und Kühen vorbei baut sich langsam vor uns das Alpenpanorama auf – ein atemberaubender Anblick. Nach 50km legen wir in Bad Tölz eine Pause ein, parken unsere Räder neben einem gemütlichen Café und genießen einen Apfelstrudel inmitten des bunten Markttreibens.
Von nun an geht es neben der wilden Isar bis zum Sylvensteinspeicher stetig bergauf. Wir folgen der Straße nach Vorderriß, kommen uns zwischen den immer höher werdenden Bergen immer kleiner vor und von oben drohen schon wieder dunkle Wolken. Auf der welligen Mautstraße nach Wallgau haben wir dann die Wahl: entweder wir stellen uns unter, schützen uns vor dem stärker werdenden Regen und werden werden von Bremsen und Mücken zerstochen oder wir fahren weiter und werden nass. Variante zwei scheint uns die angenehmere und so erreichen wir gegen 16:00 Uhr Mittenwald. Kurz vor der Grenze füllen wir unsere Trinkflaschen auf und stärken uns mit etwas Obst für das bevorstehende Schlussstück des Tages. Bevor wir uns in den letzten Anstieg des Tages werfen, erleben wir in Scharnitz noch die Gastfreundschaft der Österreicher. Vor der ortsansässigen Feuerwehr dürfen wir unser Räder vom aufgesammelten Dreck befreien. Lars und ich spülen unsere Rahmen und Laufräder sauber und freuen sehr über den abgeworfenen Ballast. Die folgende fast 10km lange Rampe hinauf nach Saalfeld zieht uns dann den letzten Zahn. Wir fragen uns bereits hier, wie wir die folgenden Tage überstehen wollen, wenn unsere Beine bereits am Ende der ersten Etappe butterweich sind.
Auf dem Campingplatz angekommen, bauen wir unser kleines Lager auf – neben der zahlreichen Hightechcaravane und übergroßen Wohnwagen wirkt unser Zelt recht verloren. Wir gönnen uns noch ein heimisches Abendessen und fallen schließlich auf die Isomatten. Hoffentlich erholen sich unsere Beine bis morgen früh.
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