Am heutigen Morgen fuhren die drei Radfahrer und das erste Kamerateam von Saint-Martin-Vésubie als erste in Richtung Col de Turini los. Das zweite Team verbrachte noch ein wenig Zeit mit der Campingplatzbesitzerin Géraldine und ließ sich

auf dem Campingplatz herumführen. Tochter Sarah zeigte uns ihr kleines Lädchen, in dem sie die selbstgemachten Marmeladen ihrer Obstplantage zum Verkauf anbietet. Nach einer herzlichen Verabschiedung trafen sich Kamerateams und Radfahrer wieder auf dem Anstieg zum Col. Entgegen unserer Erwartungen, dass wir uns in immer mediterraneren Gefilden bewegen würden, ähnelte die Auffahrt, auf der die Radfahrer noch einmal 1000 Höhenmeter überwinden sollten, eher einem deutschen Mittelgebirge. Das kam uns allen gelegen, boten sich auf dem Anstieg doch einige schattige Passagen. Corinna, Jörn und Andreas sind den Col als Groupetto gefahren. Die Stimmung war ausgelassen, was auch für die Kamerteams dank der von Tobias installierten Funkstrecken gut hörbar war. Wahrscheinlich war das anstrengendste an dieser Auffahrt, trotz des vielen Lachens einen guten Atemrhythmus zu finden. Nach einem kleinen Interview auf dem Col führte uns die Abfahrt nach Sospel. Erster Anlaufpunkt war die Stempelstation. Danach gönnten wir uns ein Käffchen direkt am Fluss mit Blick auf die bunten Häuser der Altstadt. Der letzte Anstieg des Tages zum Col de Castillon ließ sich sehr angenehm fahren, da die Steigung nie mehr als 6% betrug und die erhoffte Aussicht auf das Mittelmeer alle beflügelte. Die Landschaft war provencalisch und alle reckten ihre Köpfe, um endlich ein bisschen Meer zu erspähen, doch noch versperrten uns die bewachsenen kleineren Gipfel die Sicht. Erst oben auf dem Gipfel, kurz hinter einem Tunnel war uns die Aussicht auf das Meer vergönnt – allerdings nur durch den Zaun eines Anwesens. An einem Aquädukt vorbei nahmen wir auf der kurvigen Abfahrt Kurs auf Menton am Mittelmeer. Wir schoben uns durch den Feierabendverkehr und plötzlich lag es vor uns: das Meer! Ohne richtig zu begreifen, dass wir nun am Ziel unserer Tour angekommen waren, ließen wir uns am Quai nieder. Glücklicherweise gewährte uns die Campingplatzbesitzerin wenig später noch auf den letzten Drücker Eingang auf den Campingplatz St. Michel. Unsere Unterkunft für die letzten beiden Tage ist also auch gesichert. Am Berghang stellten wir unter Olivenbäumen unsere Zelte auf. Die Nacht verspricht heiß zu werden.

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