Da wir noch Zelt abbauen und Frühstück vorbereiten mussten, klingelte der Wecker bereits 7:00Uhr. Bewölkter Himmel und ein korpulenter Brite begrüßten uns an diesem Morgen.
Von den noch bis in die späten Abendstunden lautstark feiernden Spaniern keine Spur. Lars kredenzte uns wieder ein köstliches Mahl.
Alles verstaut und Abfahrbereit ging es den ersten Anstieg hinauf. Nicht lang, dafür wieder steil. Wieder auf Meereshöhe in Mutriku angekommen, erklärten uns Bauarbeiter, dass wir den geplanten Weg nicht fahren können, da die 6km lange Straße am Meer entlang saniert wird. Große Baumaschinen versperrten zudem den Weg. Eine weitere Straße über den Berg konnten wir nicht einschlagen, da auf dieser keine Radfahrer erlaubt waren. So blieben uns zwei Alternativen: auf den Bus warten und uns nach Derba bringen lassen oder den Camino de Santiago, – richtig, den weltbekannten WANDERWEG – einschlagen, der ebenfalls über den Berg führte. Wir entschieden uns für Variante 2.
Hier erwartete uns ein steiler und unwegsamen Abschnitt nach dem anderen. Die Wege wurden enger, steil sowieso, meist über 24%. An Fahren war hier nicht mehr zu denken. So rutschten wir mehr über die glatten Pilgerwegsteine und kamen nur langsam und müßig voran. Zu allem Überfluss schlitterte Andreas über einen losen Stein und verdrehte sich das rechte Fußgelenk. Auf einmal stand die Tour für ihn auf der Kippe. Der Knöchel schwoll an und jeder Schritt fühlte sich sehr merkwürdig an. Lars‘ Tipps, in Bewegung zu bleiben und Ruhe zu bewahren, halfen da sehr.
2 Stunden später waren wir dann tatsächlich im kleinen Hafenstädtchen Derba. Mittagszeit mit Baguette, Würstchen und Frischkäse, dazu Obst und einen Stützverband für Andreas.
Hinter Derba wartete schon die nächste Rampe. Leider wieder sehr lang und dieses Mal 28% steil. Mit Gepäck entwickelte sich dieser 10km lange Abschnitt mehr und mehr zu einer Qual. Die Hitze, von da an immer um die 40°, tat ihr Übriges. So viel kann man gar nicht trinken. Auf Lars‘ Trikot bildeten sich ganze Salzwüsten und von unseren Gesichtern hörten die Schweißströme gar nicht mehr auf zu fließen – heftig und so noch nie erlebt. Lars sah sich zudem vor dem letzten langen Anstieg kaum noch in der Lage weiterzufahren, nicht konditionell, der Kreislauf machte schlapp. Nach einer längeren Pause, viel Flüssigkeit und einer Portion Elektrolyte war dieses Tief aber auch überwunden. Auch die Abfahrten strengten uns heute sehr an, da die Wege sehr holprig und mit extrem hohen Gefälle waren.
Einzig die letzte lange Abfahrt konnten wir genießen und uns wieder mehr der atemberaubenden Landschaft erfreuen. Die großen Anstrengungen waren dann erst auf dem Zeltplatz fast vergessen, als wir zur Belohnung in den kühlen Pool springen konnten. Ein gelungenes Ende einer schmerzhaften aber beeindruckenden Etappe.
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