Gestern gaben wir uns das volle Programm. „Diot Crozet“. Ein Gericht aus der Region. Zwei Knacker in Öl und Zwiebeln im Ofen gebacken. Dazu ein Nudelgratin und frischer Salat. Hinterher noch ein Eisbecher für mich, Uwe verzichtete. Der Chef gab noch einen Schnaps aus. Aus der Region, versteht sich von selbst. Um 22 Uhr war bei uns Zapfenstreich.
Die Würste, und das mit Brot aufgetunkene Bratfett, quälten uns nachts ein wenig. Trotzdem schliefen wir bis 7 durch. Endlich mal wieder eine ruhige Nacht. Wir frühstückten auch wieder auf dem Campingplatz. Eigentlich wurden uns gestern Abend Spiegeleier versprochen. Heute morgen hatten die Besitzer zu viel Stress zum Eier machen. Wir begnügten uns mit dem Standard. Und der war gar nicht schlecht. Kaffee, Saft, Wurst, Käse, Baguette und Croissants.
Nach dem Aufbruch hielten wir kurz im Intermarche, um uns für den Aufstieg zu versorgen. Die Auffahrt zum Cormet de Roseland begann noch im Startort. 19 Kilometer und über 1000 Höhenmeter waren zu überwinden. Danach sollte lediglich noch die Abfahrt folgen und das Etappenende. Ursprünglich hätten wir heute noch einen zweiten Col und insgesamt 2115 hm wegkurbeln müssen. Da hatten wir aber beide keinen Bock drauf. Wir hatten ja gestern schon vorgearbeitet, wer sich erinnert.
Ich fand die Passstraße überaus schön. Zunächst ging es immer entlang eines Baches, welcher sehr wild und steil neben uns floss. Heute gab es auch mal wieder dicke Salzschleckerfliegen, welche uns unentwegt absaugten und manchmal auch bissen.
Nach 5 Kilometern folgten unzählige, in den Wald gezogene Serpentinen mit 8/9 % konstanter Steigung, sodass ich nach kurzer Zeit schon viele Höhenmeter überwunden hatte. Ich fuhr relativ schnell, nie über den kampferprobten 150er Puls. Den könnte ich wahrscheinlich mittlerweile mehrere Tage am Stück ertragen.
Unzählige Autos und Motorräder versüßten unser Vergnügen. Eigentlich ist die Natur hier so friedlich und, wenn gerade mal kein Kraftfahrer an uns vorbei zog, konnte man den Geräuschen der Tierwelt lauschen. Ich bleibe dabei: weg mit den Dreckskarren oder rigoros die Idioten herausziehen, die den Berg wie verrückt hochfahren.
Nach 10 Kilometern beschloss ich auf Uwe zu warten und zusammen mit ihm den Rest zu fahren. Ich schrieb während der Warterei schon einmal ein bisschen am heutigen Blog. Ich ergänzte mein Tourenheft mit den Tagesinfos der letzten Etappen. Ich chillte, machte Fotos. Kein Uwe in Sicht. Nach 50 Minuten machte ich mir Sorgen. Wie soll ich denn auf der Distanz so einen Vorsprung heraus gefahren haben? Ich holte mein Telefon aus dem Flugmodus. Ich hatte aber kein Netz. Ich fuhr einen halben Kilometer wieder herunter, kein Uwe. Was sollte ich machen? War etwas passiert? Ein Defekt, Unfall, Leistungseinbruch? Ich beschloss Uwe eine Nachricht zu hinterlassen: „UWE!!! Ruf mich an! Ich friere und fahre jetzt weiter. Leider habe ich hier kein Netz. Ich hoffe später schon. Wenn es oben zu kalt wird, fahre ich auch schon ab, bis ins Käsedorf! Lars“. Ich riss für diese Nachricht aus meinem Notizbuch eine Seite heraus und versuchte das Blatt auffällig am Straßenrand aufzustellen (siehe Titelbild). Ich stoppte einen Rennradfahrer. Er war sich nicht sicher, ihn gesehen zu haben. Wenn wir aber von dem gleichen Uwe sprachen, sah es laut seiner Auskunft so aus: „He is doing a brake I guess. 2 K down he was standing there. Actually he was looking fine“. Hmmmmm.
Oben kam ich um 12:30 Uhr an. Die Strecke blieb herausragend schön. In langen Serpentinen und mit Blick auf den L‘ Aiguille-Gletscher (3816 m) schraubte ich mich nach oben. Immer wieder versuchte ich den Blick nach unten zu erhaschen. Ich konnte geschätzt 4 km nach unten auf die erste Serpentine schauen. Kein Uwe. So richtig konnte ich die Auffahrt nicht genießen, da ich mir Gedanken machte, was wäre, wenn er da unten irgendwo hängen geblieben ist.
Ich traf oben ein dänisches Pärchen mit Rennrad. Sie versprachen mir bei Uwe zu stoppen und ihn zu bitten mich anzurufen. Kurze Zeit später merkte ich, dass ich kein Netz hatte. Na toll, läuft ja heute!
Uwe kam, zum Glück, um 13 Uhr oben an. Er hatte sich bereits nach 2 Kilometern verfahren, weil er mich anscheinend einen Abzweig nach oben fahren sah. Oder eben mein Phantom. Deshalb dauerte alles so lange. Der Umweg betrug für ihn ungefähr 200 Höhenmeter. Er kam dann aber wieder auf die Passstraße und hatte eben noch mehr Rückstand. Egal, alles war gut!
Zum Mittag machten wir eine Brotzeit am Lac de Roseland. Direkt hinter einer Kirche. Wir genossen den Ausblick und entspannten in der Sonne.
Die Abfahrt ballerten wir ordentlich herunter (66 km/h im Maximum) und kamen um 15 Uhr auf dem Campingplatz in Beaufort, einem für seine Käseherstellung bekannten Dorf, an.
Wir setzten die geplante Wäsche an, da wirklich alles irgendwie durchgeschwitzt war. Und wir kümmerten uns ein wenig um unsere geschundenen Körper. Einfach nur abschimmeln und die Seele baumeln lassen. Später noch rasieren und die zusätzlichen Sachen, die noch so anfallen. Das Zelt und die Taschen wurden auch geputzt. Das ist einfach nach einiger Zeit nötig. Ich komme damit immer ziemlich genau 8 Tage, muss dazu aber zwischendurch jeden zweiten Tag die Radhose auswaschen, da ich nur 4 dabei habe.
Man fühlt sich nach dem Ganzen wieder einigermaßen frisch. Zum Ende der Periode, also wenn sich immer mehr Dreck überall anstaut, riecht man wahrscheinlich auch nicht mehr so göttlich. Tut der Waldschrat ja auch nicht. Gehört aber zu einer solchen entbehrungsreichen Tour dazu.
Später gehts wieder den Berg hoch nach Beaufort. Der Supermarkt hatte vorhin Siesta. Abends kochen und entspannen. Mal schauen, wie weit wir morgen kommen. Es wartet gleich wieder ein Col, logisch. Und in Chamonix müssen wir in den Decathlon.
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